Vergangene Veranstaltungen und Ankündigungen von Publikationen

Auf dieser Seite sind die vergangenen Veranstaltungen und Publikationsankündigungen dokumentiert. Die neuesten Einträge finden sich ganz oben. Veranstaltungen bis einschließlich April 2021 fanden im Rahmen des Rut-Projekts statt. Die Veröffentlichungen im Rahmen des Rut-Projekts enden mit dem Tagungsband „Lebenslänglich“.


Publikation: The Gift of not fitting in – jetzt online!

In der Publikation „Unsere Seelsorge“ der Hauptabteilung Pastoral des Bistums Münster ist unlängst ein Themenheft zum Schwerpunkt der Seelsorge in anderer Muttersprache erschienen. Die Ausgabe enthält auch einen Beitrag von Tobias Keßler unter dem Titel „The Gift of not fitting in. Über die heilsame Zumutung der Differenz“. Das Themenheft unter dem Titel „… in vielen Sprachen und Völkern – Seelsorge für Katholiken anderer Muttersprache, Kultur und Ritus“ steht an diesem Link kostenlos als Download zur Verfügung (ganz unten auf der Seite), der Beitrag von Tobias Keßler findet sich auf den Seiten 45–47.


Pastoral in Deutschland – Orientierungen
Naurod, 15.–17. September 2020 

Unter dem Titel „Pastoral in Deutschland – Orientierungen“ kam vom 15. bis 18. September 2020 im Wilhelm-Kempf-Haus in Naurod eine international gemischte Gruppe junger Priester zusammen. Es handelte sich um das dritte und letzte Modul des Kurses für Priester aus der Weltkirche, der im laufenden Jahr in Zusammenarbeit zwischen dem Theologisch-Pastoralen Institut (TPI) in Mainz und dem Institut für Weltkirche und Mission (IWM) durchgeführt wurde. In der Gruppe waren Priester aus Indien, Nigeria, Polen, Eritrea, Brasilien und der Slowakei, die in drei Diözesen arbeiten: Limburg, Mainz und Fulda. Zur Frage der besonderen Verfasstheit der Kirche in Deutschland gab es eine von Tobias Keßler (IWM) moderierte Einheit am Donnerstagvormittag. Ausführlichere Informationen finden sich an diesem Link.


Migration als Zeichen der Zeit
Frankfurt am Main, 3.–7. August 2020

Vom 3. bis 7. August 2020 fand am Institut für Weltkirche und Mission die diesjährige AMP-Kurswoche statt. Tobias Keßler gestaltete darin eine Einheit zum Thema „Weltkirche vor Ort. Migration als Zeichen der Zeit“. Die Gruppe der Stipendiaten aus Indien, China, der Ukraine und aus verschiedenen Ländern Afrikas – vor allem aus Nigeria – war zeigte sich sehr interessiert und beteiligte sich aktiv an den Erörterungen und Diskussionen.


Publikation: Wenn Eltern fehlen – nun online!

Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ hat vor Kurzem ein Dossier zum Thema „Wenn Eltern fehlen“. In diesem Dossier geht es unter anderem um Kinder von Arbeitsmigrantinnen und -migranten. In diesem Zusammenhang hat die Redakteurin Verena Hanf mit Tobias Keßler ein Telefoninterview zur Migrantenseelsorge geführt, das in das Dossier eingeflossen ist. Das Dossier kann über diesen Link als pdf-Datei heruntergeladen werden. Das Interview findet sich auf den Seiten 44–45.


Publikation: Glaube in Migration (Rezension) – nun online!

Tobias Keßler hat eine Rezension verfasst zu einem Buch der Schweizer Religionswissenschaftlerin und Ethnologin Eva Baumann-Neuhaus, das Ende 2019 erschienen ist unter dem Titel „Glaube in Migration. Religion als Ressource in Biographien christlicher Migrantinnen und Migranten“. Die Rezension steht hier als Download zur Verfügung. Einen ersten Einblick gibt eine entsprechende Nachricht auf unserer Homepage, die an diesem Link aufgerufen werden kann.


Publikation: Integration und kulturelle Diversität (Italienisch)

Im Rahmen einer Kooperation mit dem Scalabrinian International Migration Institute (SIMI) in Rom hat Tobias Keßler unter dem Titel „Integrazione e diversità culturale“ eine Arbeitshilfe für Multiplikatoren in italienischer Sprache erstellt, die bei Interesse hier zum Download bereitsteht.


Pastoral in Deutschland – Orientierungen
Bad Soden-Salmünster, 28.–31. Januar 2020

Vom 28. bis 31. Januar fand im Bildungs- und Exerzitienhaus Kloster Salmünster die erste Fortbildung unter dem Titel „Pastoral in Deutschland – Orientierungen“ statt. Der Kurs richtet sich an „Priester aus der Weltkirche“, die in verschiedenen Territorialpfarreien der Bistümern Fulda, Limburg, Mainz und Speyer ihren Dienst tun. Die 20 Teilnehmer kommen aus Eritrea, Indien, Nigeria und Polen. Regina Heyder vom Theologisch-Pastoralen Institut (TPI) in Mainz leitet den Kurs gemeinsam mit Tobias Keßler vom Institut für Weltkirche und Mission (IWM) in Frankfurt am Main. Der Kurs hält verschiedene Inhalte bereit, ist aber insgesamt prozessorientiert angelegt und fragt damit vor allem nach dem Bedarf, den die Teilnehmer selbst sehen und im Austausch miteinander erörtern. So dienten die Einstiegseinheiten vornehmlich dazu, die Erwartungen und das vorhandene Wissen zu sammeln, um von dort ausgehend die weiteren Schritte zu vereinbaren. Zu den vorab geplanten Inputs gehörte unter anderem ein Input zu „Religionen, Kirchen und Katholizismus in Deutschland“ (RH), eine längere Einheit zur Frage nach dem theologischen Sinn von Differenz, dem Umgang damit und die Relevanz dieser Thematik für das Miteinander in den pastoralen Teams und den Gemeinden vor Ort (TK). Darüber hinaus hat sich der Kurs mit dem Thema „Frauen in der Kirche / im Zweiten Vatikanischen Konzil“ auseinandergesetzt (RH). Jeden Tag feierten wir gemeinsam die Eucharistie. Während am Abend des ersten Tages der gesamte Gottesdienst in deutscher Sprache gefeiert wurde, war die Gestalt der Liturgie an den darauffolgenden Tagen sehr bunt, so dass die vorhandene Vielfalt deutlich zum Tragen kam. Das Echo der Teilnehmer zur Tagung war sehr positiv, so dass wir uns alle auf die nächste Begegnung in Schmerlenbach im kommenden Mai freuen. Ein weiteres Treffen ist für September geplant.


Publikation: Coexistance and Interaction between Immigrant and Local Catholics in Germany

Unter dem Titel „Coexistance and Interaction between Immigrant and Local Catholics in Germany“ ist ein Beitrag von Tobias Keßler in folgendem Band erschienen: Klaus Krämer & Klaus Vellguth (Hg.): Flight and Migration. Between Homlessness and Hospitality (One World Theology; Bd. 13), Freiburg im Breisgau 2020. Der gesamte Band ist eine Übersetzung des 2018 in deutscher Sprache erschienenen Buches „Migration und Flucht. Zwischen Heimatlosigkeit und Gastfreundschaft“ (Theologie der einen Welt; Bd. 13). Bei dem Beitrag von Tobias Keßler handelt es sich um eine dichte Zusammenfassung seiner Dissertation zum Thema „Kann denn aus Nazaret etwas Gutes kommen? Perichoretisch-kenotische Entgrenzung als Paradigma des Verhältnisses zwischen zugewanderten und einheimischen Katholiken“ (Weltkirche und Mission; Bd. 9), Regensburg 2018.


Migrationssensible Pastoral
Solothurn, 18.–20. November 2019

Vom 18. bis 20. November 2019 fand am Internationalen Bildungszentrum (IBZ) der Scalabrini-Missionarinnen (MSS) in Solothurn eine Fortbildung zum Thema „Migrationssensible Pastoral“ statt. Die Tagungsleitung lag bei Dorothee Foitzik Eschmann vom Theologisch-Pastoralen Bildungsinstitut (TBI) der deutschschweizerischen Bistümer in Zürich. Christiane Lubos (MSS), Eva Baumann-Neuhaus vom Schweizerischen Pastoralsoziologischen Institut (SPI) und Tobias Keßler waren als Referierende beteiligt. Die Gruppe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestand aus hauptamtlichen kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Territorialpfarreien und Gemeinden anderer Muttersprache. Die so ermöglichte Begegnung von Menschen recht unterschiedlicher Herkunft und kultureller Prägung verlieh der Tagung ihren besonderen Reiz. Tobias Keßler hielt an zwei Tagen zwei Vorträge zu folgenden Themen:
– Vielfalt und Differenz als Schlüsselthema christlicher Theologie
– Fallstricke auf dem Weg zu mehr Communio
Das detaillierte Kursprogramm ist hier dokumentiert.


Lebenslänglich! IWM-Studientag 2019
Frankfurt, 24.–25. Oktober 2019

Unter dem Label „Lebenslänglich! Das Ringen von Migrierten und Geflüchteten um Anerkennung und gleichberechtigte Partizipation“ fand am 24. Oktober 2019 an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen der diesjährige IWM-Studientag statt, an den sich ein eintägiger Expertenworkshop anschloss.

Studientag, 24. Oktober 2019

In einem Interview äußert sich eine junge Frau aus Eritrea folgendermaßen:

„Du beginnst als Flüchtling […] Dann, irgendwann, wirst du vielleicht Migrant, mit Dokumenten und ein paar Rechten, vielleicht mit dem internationalen Gesetz auf deiner Seite, vielleicht aber auch nicht. Und dennoch erfährst du weiterhin Ungerechtigkeit und überall Einschränkungen: Arbeit, Gesundheitswesen, Schule, was immer du willst. Für mich fängt Gerechtigkeit an, wenn du endlich Staatsbürger am neuen Ort bist, mit allen Rechten. Doch auch dann magst du zwar das Recht auf deiner Seite haben, doch die Diskriminierung wird weitergehen. Du wirst der Ausländer bleiben. Und das bedeutet erneut ungerechte Behandlung, auch unter besten politischen Voraussetzungen.“

Wir brauchen mehr als professionelles Diversity-Management. Es gilt, neben kultureller Diversität auch die Asymmetrie der Beziehung in den Blick zu nehmen, die durch den ausschließlichen Fokus auf Diversität häufig verschleiert wird. Das Gewahrwerden des bleibenden Machtgefälles und die Frage nach dem Umgang mit dieser Schieflage standen im Zentrum dieses Studientags.

Workshop, 25. Oktober 2019

Dem Studientag folgte ein eintägiger Workshop, an dem Expertinnen und Experten aus Theorie und Praxis teilnahmen. Der Workshop diente dazu, auf der Folie des Studientags und der je eigenen Erfahrungen und theoretischen Ansätze der Beteiligten miteinander ins Gespräch zu kommen und neue Ideen und Einsichten zu generieren, die später in einzelnen Beiträgen des entsprechenden Tagungsbands der Reihe „Weltkirche und Mission“ verarbeitet werden.

Eine ausführlichere Dokumentation von Studientag und Workshop finden Sie hier.


Bildungsprogramm Weltkirche 2019
Frankfurt, 23.–27. September 2019

Vom 23. bis 27. September 2019 fand am IWM der diesjährige theologische Basiskurs für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der bischöflichen Hilfswerke statt. Wie in den vergangenen Jahren übernahm Tobias Keßler einen Teil der Einführungsveranstaltung in Bezug auf die weltkirchlichen Akteure und die Entwicklungen im Bereich weltkirchlicher Partnerschaften. Darüber hinaus gestaltete er eine Einheit unter dem Titel „Die Wiederentdeckung weltkirchlicher Katholizität im Kontext von Migration und Flucht“.


AMP-Kurswoche 2019
Frankfurt, 5.–9. August 2019

Vom 5. bis 9. August 2019 fand am IWM der diesjährige Kurs des Albertus-Magnus-Stipendienprogramms statt. Am Donnerstag gestaltete der Projektkoordinator eine Einheit unter dem Titel „Weltkirche vor Ort – Migration als Zeichen der Zeit“. Ausgehend vom theologischen Ortswechsel des Zweiten Vatikanischen Konzils erörterte Tobias Keßler die Aufwertung der Geschichte als einem wichtigen Ort theologischer Erkenntnis. Über diesen Einstieg gelangte er zur Bedeutung der Zeichen der Zeit, um sich schließlich der Frage zu widmen, unter welchen Gesichtspunkten Migration als Zeichen der Zeit erscheint und welche theologische Einsichten daraus resultieren.


Differenz als Heilsame Zumutung
Limburg, 17. Juni 2019

Am 17. Juni 2019 traf sich im Priesterseminar in Limburg der Hauptausschuss Pastorale Dienste zu einer regulären Sitzung. In dem Bewusstsein, dass die Thematik der Zuwanderung für die Kirche im Bistum immer mehr an Bedeutung gewinne – im Bistum Limburg gibt es 34 Gemeinden anderer Muttersprache mit Gemeindemitgliedern aus über 80 Nationen –, hatte der Ausschuss P. Tobias Keßler zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion eingeladen. Der Referent begann seine Ausführungen unter dem Titel „Differenz als heilsame Zumutung“ mit der Feststellung, dass Migration für alle Beteiligten eine Lerngelegenheit darstelle. Er illustrierte seine These an dem deutschen Volkslied „Auf, du junger Wandersmann“. Dieses Lied habe sich zunächst auf die harten Lehrjahre der Handwerksburschen bezogen. Besonders in den Strophen 3 (Mancher hinterm Ofen sitzt …) und 4 (Mancher hat auf seiner Reis, ausgestanden Müh‘ und Schweiß …) sei dieser Aspekt noch sichtbar. Zwar könne man heute aufgrund der fortgeschrittenen Vernetzung vieles auch vor Ort lernen. Zum Erlernen der Beziehung zum Fremden aber sei weiterhin geografische Mobilität vonnöten. Ein weiterer Schwerpunkt des Vortrags lag auf der Gegenüberstellung von sozialer Ordnung als einer zeitintensiven Errungenschaft von Gesellschaft sowie deren potenzielle Infragestellung durch die Präsenz von Migrierten und Geflüchteten. Theologisch betrachtet trete Gott selbst nicht selten als „Störenfried“ auf, der das jeweils herrschende System hinterfrage. Diese spezielle Rolle sei auch dem Fremden eigen. Entsprechend hätten die durch Migration entstehenden Irritationen ein theologisches Gewicht, das nicht übersehen werden dürfe. Für jene, die ankommen, seien die Einheimischen die Fremden, so dass sich eine gewisse Wechselseitigkeit ergebe: die Sesshaften sollten sich bewegen lassen und die Ankommenden in Bewegung bleiben, so Keßler.


Face aux migrations, jeunes d’ici et d’ailleurs
Esch sur Alzette / Luxemburg, 1. Juni 2019

Am 1. Juni 2019 fand in Esch sur Alzette / Luxemburg eine Begegnung zum Thema „Face aux migrations, jeunes d’ici et d’ailleurs – ponts et semeurs d’espérance“ statt. Tobias Keßler hielt dort vor rund 60 kirchlich engagierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern verschiedener Herkunft und Muttersprache einen Vortrag in französischer Sprache. Ausgehend von der „Alten Brücke“ (stari most) in Mostar / Herzegowina, näherte er sich der Thematik des Brückenbauens zwischen Menschen verschiedener Kulturen, Sprachen und Religionen. Wie das Beispiel der Brücke von Mostar zeige, seien Brücken und Beziehungen stets fragile Gebilde, die daher großer Aufmerksamkeit und Pflege bedürften. Anhand der Definition von Kultur als „geteilter Normalität“ erörterte er die Bedeutung sozialer Ordnung als einer über lange Zeit gewachsenen Größe. Durch Zuwanderung werde die bestehende soziale Ordnung in der Zielregion potenziell hinterfragt. Theologisch betrachtet hätten die Zuwanderer aber gerade die Aufgabe, das vorherrschende System durch ihre Anwesenheit zu stören, damit es sich weiterentwickeln könne und neue Gemeinsamkeit entstehe. Dennoch führe diese Störung zu einer Abwehrhaltung auf Seiten der Einheimischen. Wichtig sei an diesem Punkt die Einsicht, dass die Identität von Individuen und Gruppen stets dynamisch sei. Dies gelte für Zuwanderer und Einheimische gleichermaßen. Allerdings kämen ihnen mit Blick auf ein wachsendes Miteinander unterschiedliche Rollen zu. Migrierte hätten die Aufgabe, das vorhandene System zu hinterfragen, sich gleichzeitig aber auch selbst verändern zu lassen. Hierbei müsse aber der Umstand berücksichtigt werden, dass die Zuwanderer bereits viel zurückgelassen hätten. Dies sei im Rahmen der Heilsökonomie, der zu Folge Gott ein Volk aus allen Völkern schaffen wolle, als Beitrag zur Communio unter den Völkern zu werten. Zur Rolle der Einheimischen gehöre hingegen eine Machtaskese, ohne die eine Begegnung auf Augenhöhe unmöglich sei. Während die Zuwanderer dazu gerufen seien, in Bewegung zu bleiben, seien die Einheimischen dazu gerufen, sich durch die Präsenz der Neuankömmlinge bewegen zu lassen.


Neue Regeln in der Wohngemeinschaft Gottes

Bad Boll, 1.–2. April 2019

Unter dem Label „Neue Regeln in der Wohngemeinschaft Gottes“ fand in der Evangelischen Akademie in Bad Boll vom 1. bis 2. April 2019 ein Studientag zu einer migrationssensiblen Ekklesiologie statt. Bei der ökumenisch angelegten Tagung mit rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ging es um die Entwicklung einer Ekklesiologie, die das Miteinander von Zugewanderten und Einheimischen in den Kirchen befördert. Tobias Keßler war als Referent der katholischen Kirche eingeladen. Sein Vortrag unter dem Titel „Trinitarische Ekklesiologie. Communio als Vermittlung von Einheit und Vielfalt“ wurde in der Tagungsdokumentation auf den Seiten 26–40 abgedruckt:

Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik gGmbH (Hg.): Neue Regeln in der Wohngemeinschaft Gottes. Studientag zu einer migrationssensiblen Ekklesiologie, Evangelische Akademie Bad Boll, 1. bis 2. April 2019. epd-Dokumentation (2019) 20.

Die Dokumentation der Tagung soll ab Mitte Juli auf der EKD-Seite zur Verfügung stehen.


Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt (II)

Hofheim, 21.–23. Februar 2019

Der zweite Teil der Kooperationsveranstaltung zwischen TPI Mainz und IWM im Rahmen des Rutprojekts begann nach einer Eröffnungsrunde mit einem ganztägigen interkulturellen Training, für das wir den Prozessbegleiter und Mediator Moritz Nestle gewonnen hatten. In zahlreichen Übungen und Reflexionen wurde ein Verständnis erarbeitet für das Wesen von Kultur, für Vielfalt, für die Funktionsweise von Stereotypen und den Umgang mit unterschiedlichen Wertvorstellungen. Ein weiterer Schwerpunkt der Tagung lag auf dem Thema der Fremdenangst. Dabei ging es um die Unterscheidung von Furcht und Angst, um das Gewahrwerden des Fremden im Eigenen, um das Gefühl der Unsicherheit angesichts gesellschaftlicher Krisen (Terroranschläge, Finanzkrise, Eurokrise, Ukrainekrise, griechische Staatsschuldenkrise, Brexit usw.) sowie um die Steigerung von Angst durch die Eigendynamik der Verbreitung negativer Nachrichten über soziale Medien. Im weiteren Verlauf der Tagung beschäftigten wir uns in einer Gruppenarbeit mit ausgesuchten Bibelstellen (insbesondere mit der Geschichte der Moabiterin Rut und dem Gleichnis vom barmherzigen Vater). Die letzte inhaltliche Einheit bestand in einer ekklesiologischen Reflexion zum Unterschied zwischen Religionsgemeinschaft und Pastoralgemeinschaft und deren Implikationen für das Miteinander von zugewanderten und einheimischen Katholikinnen und Katholiken. Dabei wurde deutlich, dass im Kontext von Migration auch unterschiedliche Kirchenbilder aufeinandertreffen, die wenigstens zum Teil erklären, weshalb der gemeinsame Glaube nicht immer nur eint.


Campus della Pace, quarta edizione (Friedenscamp, 4. Ausgabe)

Mailand, 11. Februar 2019

Unter dem Titel „Il senso teologico della differenza, ossia: mai senza l’altro“ („Zum theologischen Sinn von Differenz, oder: niemals ohne den anderen“) hielt Tobias Keßler vor einer Gruppe von rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen von insgesamt fünf Impulsvorträgen verschiedener Referenten aus Mailand, Neapel und Sarajewo. Der Fokus des Beitrags lag in Entsprechung zum Thema des vierten Friedenscamps auf der Frage der Beziehungen zwischen Zentren und Peripherien. Keßler lenkte die Aufmerksamkeit auf den Umstand, dass in den sogenannten Peripherien häufig noch weitere Peripherien existierten, die Peripherien der Peripherie, zu denen vor allem die jeweiligen Neuankömmlinge gehörten. Es bestünde daher die Gefahr, dass sich das Spiel von Zentrum und Peripherie in den Peripherien unbemerkt reproduziere. Neues entstehe dagegen, wo durch Solidarität die vorhandenen Trennungen überwunden würden. Auf die Beiträge folgten Gruppendiskussionen, in denen mit Simultanübersetzung gearbeitet wurde.


Der Schatz der Weltkirche hier bei uns

Karlsruhe, 16. Januar 2019

Auf dem Vernetzungstreffen der pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hielt Tobias Keßler einen Vortrag zum Thema „Migration und Flucht als Zeichen der Zeit, oder: Überlegungen zum theologischen Sinn von Differenz“. Auf eine anschließende Fragerunde folgte eine Diskussion in Kleingruppen mit anschließendem Austausch im Plenum.


Migration and Flight as a Sign of the Times

Mainz, 23. November 2018

Am 23. November 2018 veranstaltete die Katholische Hochschule in Mainz eine internationale Tagung unter der Überschrift „Changing discourses of migration – categories, faith-based interpretations and innovative practices“. Unter dem Themenpunkt der „faith-based interpretations“ hielt Tobias Keßler einen Impulsvortrag unter dem Titel „Migration and Flight as a Sign of the Times“. Den Tagungsflyer finden Sie hier. Weitere Informationen zur Tagung stehen an diesem Link zur Verfügung.


„Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt …“ (Lev 19,33)

Hofheim, 14.–16. November 2018

Unter dem Titel „‚Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt‘… (Lev 19,33). Migration und Integration als theologisch-pastorale Herausforderungen“ fand unter der Leitung von Regina Heyder und Tobias Keßler vom 14. bis 16. November 2018 in Hofheim der erste Teil der in Kooperation mit dem TPI in Mainz angebotenen Veranstaltung statt. Der inhaltliche Einstieg erfolgte über migrationssensible Exegese der Geschichte des Turmbaus zu Babel (Gen 11,1–9). Der Nachmittag des ersten Kurstages war der Thematik der Integration und den damit einhergehenden Ambivalenzen gewidmet. Am Donnerstagvormittag wurde Migration unter dem Label der Zeichen der Zeit reflektiert, am Nachmittag stand die Rolle von Macht in interkulturellen Beziehungen im Mittelpunkt. Die ekklesiologischen Themen der Communio und der Missio im Kontext von Migration rundeten den ersten Teil der Veranstaltung am Freitagvormittag ab. Teil II findet vom 19. bis 21. Februar in Hofheim statt.


A família como lugar de aprendizagem da convivencia na diversidade

Münster, 23.–24. Oktober 2018

Vom 22. bis 25. Oktober hatten sich die portugiesischsprachigen Seelsorger zu ihrer Jahrestagung in Münster versammelt, um ausgehend vom Apostolischen Schreiben „Amoris laetitia über die Thematik der Familie in der Migration zu nachzudenken und sich auszutauschen. Am 24. Oktober hielt Tobias Keßler einen Vortrag zum Thema „A família como lugar de aprendizagem da convivencia na diversidade“ (Die Familie als Lernort für das Zusammenleben in Vielfalt). Ausgehend vom Ruf der Kirche, die göttlichen Beziehungen im Miteinander der Gläubigen abzubilden, konzentrierte sich der Referent im zweiten Teil auf die Familie als Hauskirche. Auch diese sei wie die Dreieinigkeit von Anfang an durch Differenz geprägt, die bereits in der Schöpfungsgeschichte festgehalten sei mit den Worten: Als Mann und Frau schuf er sie“ (Gen 1,27). Zu dieser Grunddifferenz gesellten sich zahlreiche weitere Unterschiede (Generationenwechsel, Rollenasymmetrien usw.). Im Kontext von Migration kämen häufig noch weitere Dimensionen hinzu (bikulturelle Ehen, unterschiedliche Grade der Akkulturation, Loyalitätskonflikte im Ringen um Zugehörigkeit). All diese Unterschiede bedeuteten per se eine Chance, durch die jeder der Beteiligten in seiner unverwechselbaren Identität wachsen und reifen könne. Andererseits impliziere diese Vielfalt aber auch große Herausforderungen, denen die Betroffenen nicht immer gewachsen seien. Daher gelte es, die Familien im Umgang mit den migrationsbedingten Veränderungen seelsorglich zu unterstützen und ihnen Instrumente an die Hand zu geben, mit denen sie die Schwierigkeiten zu meistern vermochten. Der Vortrag mündet in eine offene Diskussion.


Brücken statt Mauern

Stuttgart, 06. Oktober 2018

Wie im Oktober 2016 wurde Tobias Keßler auch dieses Jahr zur „Festa dei frutti“(Fest der Früchte) nach Stuttgart eingeladen. Von den Missionarie Secolari Scalabriniane war er angefragt worden, das Thema „Brücken statt Mauern“ aus seiner Perspektive durchzubuchstabieren. Der Beitrag wurde simultan in vier bis fünf Sprachen übersetzt, anschließend fand ein Austausch in Kleingruppen statt. Der Referent begann seinen Vortrag mit der Feststellung, dass der so formulierte Titel bereits eine Präferenz für Brücken enthalte, die zu hinterfragen sich lohnen könnte. Nach einem Einstieg über natürliche und gesetzte Grenzen sowie über die bleibende Verwiesenheit des je Unterscheidbaren machte er sich daran, drei gängige Mythen zu abzubauen: entgegen verbreiteter Darstellungen sei Identität keineswegs statisch, sondern dynamisch zu konzipieren; die Behauptung, die anderen zu kennen, sei problematisch; und schließlich werde die einfache Unterscheidung zwischen Brücken und Mauern als gut und böse der Realität nicht gerecht. So dienten Mauern nicht nur der Ausgrenzung der anderen, sondern auch dem Schutz des jeweils Eigenen. Gerade in Zeiten der Missbrauchsskandale sei diese Einsicht von Bedeutung. Gute Mauern seien Mauern mit Türen und Fenstern, die geöffnet, bei Bedarf aber auch geschlossen werden könnten. Umgekehrt gebe es auch böse Brücken, nämlich Brücken, die wie der sogenannte „Corvus“in den punischen Kriegen einseitig auferlegt würden. Gute Brücken seien demnach Zugbrücken nach Art der Londoner Tower Bridge, die von beiden Seiten herabgelassen beziehungsweise hochgezogen werden könnten. Es handle sich dabei um respektvolle Brücken, bei denen alle Beteiligten freie Subjekte blieben. Dieses Beispiel veranschaulichte Tobias Keßler anhand einer Relecture des Gleichnisses vom barmherzigen Vater (vgl. dazu den hier angekündigten Beitrag von Tobias Keßler im neuen Band „Interkulturelle Seelsorge“). Das Programm der Veranstaltung finden Sie hier.


Zwischenbericht des Rut-Projektes

Frankfurt am Main, 30. September 2018

Nach zwei Jahren Laufzeit der Rut-Projektes war Ende September die Zeit für den Zwischenbericht gekommen. Der Bericht gibt einen Einblick in die Veranstaltungen und Veröffentlichungen über den Zeitraum von zwei Jahren und steht hier als PDF-Datei zum Herunterladen zur Verfügung.


I giovani come stranieri nelle nostre Comunità

Erfurt, 24.–26. September 2018

Bei der Jahrestagung der italienischen Seelsorger hielt Tobias Keßler am 25. September 2018 einen Vortrag zum Thema „I giovani come stranieri nelle nostre Comunità“(„Die Jugendlichen als Fremde in unseren Gemeinden“). Ausgehend von den Fremdheitserfahrungen der Anwesenden erschloss der Referent den Teilnehmern die Erfahrung der Jugendlichen der Folgegenerationen. Zudem beschäftigte er sich mit der Frage, welche Wirkung die Abwesenheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf der Seite der Seelsorgenden erzeuge. Es sei wichtig zu klären, was genau uns Sorge bereite: das Fehlen der jungen Leute in der Gemeinde (dann sorgten wir uns um die Gemeinde und nicht um die jungen Leute) oder ein selbstlos-aufrichtiges Interesse an der Situation der Jugendlichen. Es gelte, sich für alle möglichen und unmöglichen Begegnungen durch eine selbstlose Authentizität zu rüsten. Damit gehe es neben den Inhalten (dem WAS) immer mehr auch um die Bedeutung der Beziehung (das WER). In einem weiteren Teil ging es um die jungen Leute als Fremde: nicht Fremde aufgrund ihres „Migrationshintergrunds“, sondern Fremde als junge Menschen einer neuen Generation. Solange die Fremden fremd sind, könne man alles mögliche auf sie projizieren. Erst die Begegnung ermögliche es, die Vorurteile abzubauen und die jungen Menschen in ihrer Situation immer besser zu verstehen und auf sie einzugehen. Für Migrantenseelsorger sei es wichtig, die Dynamik der Migration im Blick zu behalten und nicht bei den Bedürfnissen der ersten Generation stehen zu bleiben. Der letzte Teil trug den Titel „La famiglia come scuola dell‘unità nella diversità“ (Die Familie als Schule der Diversität) und verlagerte damit den Fokus von den Jugendlichen auf die Dynamik der Beziehungen in den Familien mit Migrationsgeschichte. Der Schwerpunkt lag hier auf der Bewusstseinsbildung für die Chance, die jegliche Differenz für die Entwicklung der Identitäten der Beteiligten bereithält.


Bildungsprogramm Weltkirche

Frankfurt am Main, 17.–21. September 2018

Im Rahmen des diesjährigen theologischen Basiskurses Weltkirche gestaltete der Projektkoordinator am Mittwoch, den 19.09.2018 eine Einheit unter dem Titel „Die Wiederentdeckung weltkirchlicher Katholizität im Kontext von Migration und Flucht“. Auch an der Gestaltung der Auftakteinheit zu „Beispielen weltkirchlichen und missionarischen Engagements“ war Tobias Keßler beteiligt.


Publikation: Die Zähmung der Charismen

Unter dem Titel „Die Zähmung der Charismen. Zur strukturellen Assimilation internationaler Ordensgemeinschaften“ ist ein Beitrag von Tobias Keßler in der Zeitschrift „Ordenskorrespondenz“ erschienen. Darin geht es um die zumeist unbewusste Vereinnahmung der internationalen Ordensgemeinschaften in Deutschland durch die jeweiligen Ortskirchen, mit der diese das Innovationspotenzial der Charismen in Verbindung mit der Fremdperspektive jener weltkirchlichen Player entschärfen (Keßler Tobias: Die Zähmung der Charismen. Zur strukturellen Assimilation internationaler Ordensgemeinschaften durch die deutsche Partikularkirche, in: Ordenskorrespondenz, Bd. 59 (2018) 2, 144–152).


Bildungseinheit in der AMP-Woche 2018

Frankfurt, 06.–10. August 2018

Unter dem Titel „Weltkirche vor Ort – Migration als Zeichen der Zeit“ fand im Rahmen der diesjährigen AMP-Woche am Freitag, 10.08.2018 eine Bildungseinheit von 90 min statt. Ausgehend von der Lehre der theologischen Erkenntnisorte bei Melchior Cano skizzierte Tobias Keßler die weitere Entwicklung, die über das Selbstverständnis der Kirche als „societas perfecta“ zu einem Ungleichgewicht führte, bei der die Relevanz der Praxis für das Theologietreiben aus dem Blick geriet (Methodenmonismus). Erst die ekklesiologische Wende des Zweiten Vatikanischen Konzils sowie die Theologie von den Zeichen der Zeit rückte die Bedeutung der Geschichte als einem Ort theologischer Erkenntnis wieder neu in den Blick. Auf dieser Grundlage entfaltete Keßler seine Überlegungen zu den theologischen Implikationen des Migrationsphänomens. Die Veranstaltung endete mit einer offenen Diskussionsrunde.

Weitere Informationen zum AMP-Stipendienprogramm finden Sie hier.


Publikation: „Migration und Flucht“

In der Reihe „Theologie der Einen Welt“ (ThEW) ist soeben Band 13 zum Thema Migration und Flucht erschienen. Einundzwanzig internationale Autoren analysieren Auswirkungen von Flucht und Migration auf Gesellschaft und Kirche in ihren Regionen. Das Buch reiht die europäische Situation gleichwertig ins weltweite Geschehen ein. Es versachlicht den Diskurs und hilft, mit dem Phänomen konstruktiv umzugehen. Im Buch enthalten ist ein Beitrag von Tobias Keßler unter dem Titel „Zur Frage des Miteinanders von zugewanderten und einheimischen Katholiken in Deutschland“, der soziologische Betrachtungen mit theologischen Erörterungen verbindet. Im Einvernehmen mit den Herausgebern der Reihe ThEW stelle ich das Manuskript dieses Artikels hier als Download zur Verfügung. Darüber hinaus finden sich im vorliegenden Sammelband Beiträge von Maruja M. B. Asis, Fabio Baggio, Graziano Battistella, Jaco Beyers, Gioacchino Campese, Gemma Tulud Cruz, Josef Estermann, Jorge E. Castillo Guerra, Stefan Heße, David Holdcroft, Mathias Burton Kafunda, Carmem Lussi, Mary John Mananzan, Valentin Mendoza, Muthuphei Albert Mutavhatsindi, Jordan Nyenyembe, Peter C. Phan, Luigi Sabbarese, Cecilia Ruiz-Marave, Maniraj Sukdaven, Polikarp Ulin Agan SDV, Klaus Vellguth.


Nachklang: Migration als Gottes Weg mit uns (III)

Herrenberg, 19.–21. Juni 2018

Vom 19. bis 21. Juni 2018 fand in Herrenberg der dritte Teil der Fortbildung „Migration als Gottes Weg mit uns. Christsein neu lernen im Kontakt mit Migranten und Geflüchteten“ statt. Der inhaltliche Auftakt bestand in einer zweigeteilten Fokussierung auf die Thematik der Fortbildung. Dabei ging es zum einen um das Verständnis von Praxis, zum anderen um die Frage der Relevanz des christlichen Glaubens angesichts der mit Migration und Flucht einhergehenden Herausforderungen. Am Nachmittag des ersten Tages beschäftigte sich der Kurs mit dem Phänomen der „Fremdenangst“ sowie mit dem Reizthema der „Leitkultur“. Nach dem Abendessen folgten eine Information sowie ein Austausch über Kirchenasyl.

Der Mittwochvormittag war der ekklesiologischen Wende des Zweiten Vatikanischen Konzils gewidmet, die Hans-Joachim Sander als Übergang von der Religionsgemeinschaft zur Pastoralgemeinschaft beschreibt. Nach einer Pause beschäftigten wir uns mit einschlägigen Stellen aus Evangelii Gaudium. Der Nachmittag begann mit einer interkulturellen Bibelauslegung zum biblischen Buch Rut. Auf diese Einheit folgten ein Abriss und eine Diskussion der migrationstheologischen Ansätze von Jorge Castillo Guerra (Panama) und Gemma Tulud Cruz (Philippinen). Im Anschluss an eine kurze Andacht nach dem Abendessen machten sich Teilnehmerinnen und Leitung gemeinsam auf den Weg in die Herrenberger Altstadt auf ein Eis oder ein Getränk und verbrachten so den letzten Abend des dreiteiligen Kurses in lockerer Atmosphäre.

Am Donnerstag stand das Thema „Migration als Zeichen der Zeit“ im Mittelpunkt der Reflexion und des Austauschs. Auf einen Vortrag zu den Grundlagen und zur Entstehung der Theologie von den Zeichen der Zeit folgte nach der Pause eine Einzelarbeit sowie ein Austausch anhand zweier Textpassagen von Karl Lehmann und Jochen Ostheimer. Teil III der Fortbildung endete mit einem Feedback und einem Ausblick. In diesem Rahmen erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem eine Teilnahmebescheinigung für ihre persönlichen Unterlagen.

Gerahmt wurde die Tagung wie in Teil I und II durch eine Eucharistiefeier (Mittwochmorgen) und ein Morgengebet am Donnerstag, die jeweils von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gestaltet wurden. Auch Teilnehmerbeiträge aus der Ideenwerkstatt fanden wieder Raum. Das finale Echo auf die Tagungsreihe, bei dem auch die reizvolle Heterogenität der Gruppe noch einmal deutlich zum Tragen kam, war ausgesprochen positiv: eine ermutigende Bilanz für die Erstauflage der Fortbildung in diesem umfangreichen Format.


Desconcertados, estupefactos, admirados: Pentecostés!

Vortrag, Frankfurt, 4. Juni 2018

Bestürzt, fassungslos, außer sich: Pfingsten!

Seit 1. März 2017 arbeitet Tobias Keßler neben seinen Aufgaben am IWM als Seelsorger in der spanischsprachigen Gemeinde in Frankfurt am Main. Diese Tätigkeit bereichtert seine theologischen Reflexionen durch die Verbindung mit der gelebten Praxis und mit den Fragen, die dabei entstehen. Umgekehrt bietet sie zugleich die Chance, die theologischen Einsichten in der Seelsorge fruchtbar werden zu lassen.

In diesem Zusammenhang hielt Tobias Keßler am Pfingstsonntag vor Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Gruppierungen in der Gemeinde einen Vortrag in spanischer Sprache, der anhand ekklesiologischer Erörterung darauf zielte, die vorhandenen Spannungen und Konflikte zwischen den Gruppen in der Gemeinde in einem neuen Licht zu sehen, zu verstehen und zu überwinden. Ein besonderer Akzent lag dabei auf dem Thema der Katholizität der Kirche, verstanden als einer grundlegenden Offenheit gegenüber allen Menschen, unabhängig von deren Herkunft und religiösem Credo. Tatsächlich neigen manche katholischen Zuwanderer dazu, in den Menschen auf der Flucht eine Konkurrenz wenn nicht sogar aufgrund der Religionsverschiedenheit eine Bedrohung wahrzunehmen. Für viele Zuwanderer ist die kulturelle und religiöse Pluralität, der sie hier begegnen, völlig neu und stellt somit neben einer Chance zunächst eine beträchtliche Herausforderung dar. Eine theologische Selbstvergewisserung kann diesen Menschen helfen, einen „klaren Kopf zu bewahren“ und sich nicht so sehr von Bedenken und negativen Gefühlen leiten zu lassen.


Migration und Flucht als Erschließungskontext für Mission

Vorlesung, Frankfurt, 17. Mai 2018

Im Rahmen der von PD Dr. Klára Csiszár verantworteten Vorlesungsreihe „Weltkirche und Mission“ hielt Tobias Keßler am 17. Mai 2018 eine Vorlesung unter dem Titel „Migration und Flucht als Erschließungskontext für die Mission der Kirche, oder: zur theologischen Bedeutung der Vielfalt“. Im Abstract zur Vorlesung war zu lesen:

„Gott spricht zu den Menschen nicht allein durch die Heilige Schrift und durch die Tradition der Kirche, sondern gleichermaßen durch die Ereignisse der Geschichte. Diese Einsicht kommt in der Rede und in der Theologie von den Zeichen der Zeit zum Tragen, die durch das Zweite Vatikanische Konzil prominent wurde. Migration und Flucht sind keine neuen Phänomene. Neu sind jedoch die Dimensionen, die diese Bewegungen angenommen haben. So spricht der Soziologe Stephen Castles von einem Zeitalter der Migration, theologische Beiträge und kirchliche Dokumente verstehen die Migrationsbewegungen unserer Tage als ein Zeichen der Zeit. Durch Migration und Flucht geraten Menschen in Bedrängnis. Ihre Not verlangt eine Antwort, die nicht auf professionelle Hilfeleistungen beschränkt bleiben kann. Migration und Flucht verändern die Gesellschaft nicht nur quantitativ, sondern zugleich qualitativ. In den von wachsender Pluralität geprägten Kontexten unserer Zeit kann Mission nicht länger als eine Einbahnstraße konzipiert werden. Wie aber kann die kirchliche Mission wechselseitig gedacht werden? Hat die Vielfalt gar einen theologischen Sinn? Diese und ähnliche Fragen werden in der Vorlesung in den Blick genommen.“


Podiumsdiskussion beim 101. Katholikentag

Münster, 11. Mai 2018

Vom 9. bis 13. Mai fand in Münster der 101. Katholikentag statt. Erstmalig hatten dabei die Katholiken anderer Muttersprache ein durchgängiges buntes Programm vom offenen Angebot des Café International, liturgischen Feiern in verschiedenen Sprachen und Riten, Konzert und Begegnung der Kulturen mit Musik, Tanz und kulinarischen Köstlichkeiten über mehrere Podiumsdiskussionen bis hin zum Gottesdienst der Nationen mit dem Vorsitzenden der Migrationskommission Erzbischof Stefan Heße in der Kirche St. Antonius.

Im Rahmen des Podiums „Katholiken anderer Muttersprache. Eine Bereicherung für die Ortskirche“ hielt Tobias Keßler einen Impulsvortrag unter dem Titel „Kann der gemeinsame Glaube doch noch verbinden? Oder: worin besteht eigentlich die Bereicherung?“ Tatsächlich herrscht in der Kirche zum Teil bis heute die Vorstellung vor, dass angesichts der kulturellen Differenzen zwischen zugewanderten und einheimischen Katholiken der Glaube doch das verbindende Element sein könne. Wer sich näher mit der Beziehung zwischen diesen Gruppierungen befasst, stellt schnell fest, dass hier kein Automatismus besteht. Für Menschen, die in der Gesellschaft oft dauerhaft den Kürzeren ziehen, werden der Glaube und die religiöse Praxis gelegentlich zur Gelegenheit, das zugeschriebene Defizit zu kompensieren nach dem Motto: „Dafür sind wir aber die besseren Katholiken“. Die so genannte Kirchenkrise hierzulande scheint diese Wahrnehmung dann indirekt auch noch zu bestätigen. Auslöser der kompetitiven Positionierung ist in Keßlers Diagnose ein anhaltendes Machtgefälle in Gesellschaft und Kirche, das ein wachsendes Miteinander auf nachhaltige Weise behindert. Da aber die theologischen Ressourcen für ein gelingendes Miteinander zumeist gar nicht im Blick sind, sieht Keßler grundsätzlich die Chance, dass der gemeinsame Glaube am Ende doch noch zu verbinden vermag – besonders dadurch, dass er hilft, die bestehende Machtasymmetrie zu überwinden.

Das Podium fand am Freitag, 11. Mai von 16:30 bis 18:00 Uhr statt und wurde von Gabriele Erpenbeck moderiert. Weitere Podiumsteilnehmer waren: Weihbischof Dieter Geerlings, Nationaldirektor Stefan Schohe sowie der ehemalige Delegat für die spanischsprachige katholische Seelsorge in Deutschland, José Antonio Arzoz Martínez.


Rezension zu: „Atlas der Umweltmigration“

Im soeben unter dem Titel „Faszination Afrika. Klischees, Konflikte und Lernprozesse“ erschienenen Jahrbuch Mission 2018 hat Tobias Keßler eine Rezension verfasst zum 2017 erschienenen Atlas der Umweltmigration (Ionesco Dina, Mokhnacheva Daria & Gemenne François: Atlas der Umweltmigration, München 2017). Die Würdigung dieses Werkes fällt darin ausgesprochen positiv aus.


Nachklang: Jeunes d’ici et d’ailleurs face aux migrations

Clairefontaine (Belgien), 14.–15. April 2018

Unter dem Titel „Jeunes d’ici et d’ailleurs face aux migrations: quels engagements pour demain?“ fand vom 14. bis 15. April 2018 in Clairefontaine (Belgien) eine Weiterbildung für Erwachsene und Jugendliche statt, die zur scalabrinianischen Laienbewegung gehören. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer – darunter auch Geflüchtete – waren aus Frankreich, Belgien und Luxemburg angereist. Den inhaltlichen Schwerpunkt bildete ein zweigeteilter interaktiver Vortrag von Tobias Keßler auf Französisch, der den Titel der Tagung trug. Es ging dabei vor allem um den Beitrag junger Menschen mit Migrationsgeschichte für ein gelingendes Miteinander in einer zunehmend pluralen Gesellschaft.


Nachklang: Migration als Gottes Weg mit uns (II)

Herrenberg, 27. Februar –01. März 2018

Vom 27. Februar bis 01. März 2018 fand in Herrenberg der zweite Teil der Fortbildungsveranstaltung „Migration als Gottes Weg mit uns. Christsein neu lernen im Kontakt mit Migranten und Flüchtlingen“ statt. Im Mittelpunkt stand die Auseinandersetzung mit folgenden Themen:

  • Bibel und Migration (bibeltheologische Grundlagen, Umgang mit fremdenfeindlichen Texte in der Bibel, Bibliolog zur Emigration Abrahams aus Ur in Chaldäa, Nacherzählung biblischer Fluchterfahrungen)
  • Communio als Vermittlung von Einheit und Vielfalt
  • Missio als kenotisch-entgrenzende Communicatio

Ergänzt wurde dieses Programm durch die Einübung einer Methode zum Thema Interkulturalität (Gründung einer neuen Gesellschaft auf einer Insel), die Auseinandersetzung mit soziologischen Einsichten (Norbert Elias, Anja Weiß, Amelie Mummendey) zur Frage des Miteinanders von Zuwanderern (Außenseitern) und Einheimischen (Etablierten). Eine Ideenwerkstatt mit Blick auf die Umsetzung der gewonnenen Einsichten in den konkreten Gegebenheiten vor Ort rundete das Programm ab.

Den Tagungsflyer finden Sie hier. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind die Materialien im entsprechenden Teilnehmerbereich hinterlegt (Passwort erforderlich).


Publikation: Kann denn aus Nazaret etwas Gutes kommen?

Anfang März ist beim Pustet-Verlag mit Band 9 unter dem Titel „Kann denn aus Nazaret etwas Gutes kommen? Perichoretisch-kenotische Entgrenzung als Paradigma des Verhältnisses zwischen zugewanderten und einheimischen Katholiken“ die erste Monografie in unserer Reihe „Weltkirche und Mission“ erschienen. Es handelt sich um die Dissertation von Tobias Keßler, der seit Dezember 2009 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am IWM für den Bereich „Mission und Migration“ zuständig ist. Thema der Arbeit ist das Verhältnis zwischen einheimischen und zugewanderten Katholikinnen und Katholiken in der deutschen Partikularkirche. Der in Anlehnung an Joh 1,46 formulierte Titel zeugt von der Voreingenommenheit des Natanael gegenüber Jesus auf­grund von dessen geografischer Herkunft und steht damit symbolisch für die wechselseitigen Vorurteile von Zuwanderern und Einheimischen, die durchaus auch binnenkirchlich ihre Wirkung entfalten. Weitere Informationen sowie die Links für den Erwerb des Buches als Printausgabe oder E-Book finden Sie hier.


Publikation: Seelsorge und Migration

Unter dem Titel „Seelsorge und Migration. Von einer Dynamik der Furcht zu einer Dynamik des Vertrauens“ ist in der pastoralpsychologischen Zeitschrift „Transformationen“ ein Artikel von Tobias Keßler erschienen (Transformationen, Bd. 17 / 2017 / 27, 44–70). Im Editorial von Klaus Kießling ist zu lesen:

„Mit Seelsorge und Migration befasst sich der zweite Beitrag. Tobias Keßler stellt sich als Mitglied der Kongregation der Scalabrini-Missionare in seiner Seelsorge in den Dienst von Migrantinnen und Migranten, und zugleich setzt er sich als vielfach qualifizierter Wissenschaftler mit den damit verbundenen Herausforderungen auseinander, insbesondere mit der Fremdenangst. Bei der jüngsten Bundestagswahl zeigte sich erneut, dass Fremdenangst ganz offenbar genau dort am stärksten ausgeprägt ist, wo die wenigsten Geflüchteten und Fremden leben. Das Hochziehen von inneren und äußeren Mauern wehrt Fremde und Fremdes ab, flieht vor den Geflüchteten und vor der eigenen Angst. Begegnung – mit Geflüchteten und mit der eigenen Angst – bleibt aus. Von einer Dynamik der Furcht zu einer Dynamik des Vertrauens mag es allenfalls dann kommen, wenn wir denen begegnen, deren Wille zum Leben sich als stärker erwiesen hat als ihre Angst vor dem Tod; wenn wir uns von ihrem Mut anstecken und von unseren Ängsten heilen lassen; wenn wir Mut zur Angst zeigen. „Angst ist nichts für Weichlinge“, so schreibt Sören Kierkegaard in ‚Furcht und Zittern‘ (1843), oder in meinen eigenen Worten: Angst ist nichts für Angsthasen.“


Nachklang: Migration als Gottes Weg mit uns (I)

Herrenberg, 21.–23. November 2017

Vom 21. bis 23. November 2017 fand in Herrenberg der erste Teil der Fortbildungsveranstaltung „Migration als Gottes Weg mit uns. Christsein neu lernen im Kontakt mit Migranten und Flüchtlingen“ statt. Geleitet wurde die Tagung von Tobias Keßler, Claudia Hofrichter (Diözese Rottenburg-Stuttgart) und Manuel Rogers (Diözese Freiburg). Die Gruppe von 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war sehr heterogen, unter ihnen waren neben einer Ehrenamtlichen zahlreiche hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Flüchtlingsarbeit und -seelsorge sowie aus der Gemeindepastoral, Priester und Ordensleute aus den Gemeinden anderer Muttersprache sowie ausländische Priester, die je eine deutsche Territorialgemeinde bzw. Seelsorgeeinheit leiten. Die Mehrheit der Kursbesucherinnen und -besucher kam aus den Diözesen Rottenburg-Stuttgart und Freiburg, andere aus dem Bistum Limburg. Auch eine Teilnehmerin aus der Schweiz (Solothurn) war dabei. Die intensive Arbeit in Kleingruppen beförderte den Austausch untereinander und ermöglichte neben der Vernetzung eine wechselseitige Bereicherung.

Ausgehend von einer neuen Interpretation der biblischen Erzählung des Turmbaus zu Babel, wonach das Eingreifen Gottes nur für die Bauherren eine Strafe bedeutet, für die Unterdrückten jedoch Befreiung und Rettung, beschäftigte sich die Fortbildung in diesem ersten von drei Blöcken intensiv mit der Integrationsdebatte. Dabei kamen analytische Gesichtspunkte ebenso zum Tragen wie normative Perspektiven. In diesem Zusammenhang wurde eine Diskrepanz ersichtlich zwischen den modernen Werten der Freiheit und Gleichheit, die das Ideal der Integration verkörpern und im Diskurs versprochen werden, und der tatsächlichen Umsetzung, die weit hinter dem Ideal zurückbleibt. Die Erklärung für diese Diskrepanz findet sich zum einen in der typischen Selbstreferenz moderner Organisationen, die sich mit Fragen der Integration beschäftigen und das „Integrationsproblem“ eben aus diesem Grund gar nicht lösen dürfen, um sich nicht selbst den Boden unter den Füßen zu entziehen; zum anderen erklärt sie sich aus einem spezifischen Problem der Politik im Umgang mit internationaler Migration. So zählen Freiheit und Gleichheit zu den verbindlichen Vorgaben rechtsstaatlich verfasster Demokratien, zugleich aber ist deren Politik von einem Interesse an Zuwanderungsbegrenzung geleitet, bei der es vornehmlich darum geht, die Kosten des Sozialstaates „in Grenzen zu halten“. Wesentlich für die politischen Entscheidungen sind hierbei nicht allein die Fakten, sondern vor allem deren jeweilige Inszenierung. Am Abend des ersten Veranstaltungstages wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern anhand eines Films und eines Erlebnisberichts das Projekt „Brot & Rosen“ vorgestellt. Zudem wurden die Hürden in den Schutzraum der EU thematisiert.

Der nächste Vormittag war der Thematik der Interkulturalität gewidmet. In diesem Rahmen wurden verschiedene Methoden vorgestellt und umgesetzt, um den Kursbesucherinnen und -besuchern auf diese Weise Instrumente an die Hand zu geben, die sie dann ihrerseits in der Arbeit mit Gruppen anwenden können, um etwa die Wahrnehmung von Unterschieden zu fördern und darüber ins Gespräch zu kommen. Am Nachmittag beschäftigte sich die Fortbildung erneut mit der Thematik der Integration, diesmal jedoch aus psychologischer Perspektive. Hier ging es nicht um die Frage der Integration des Individuums in die Gesellschaft oder in einzelne Bereiche derselben, sondern um die Integration verschiedener kultureller Elemente und Deutungen in ein und derselben Person. Dieser Prozess braucht Zeit und bedarf zahlreicher Aushandlungen des Einzelnen mit seiner sozialen Umwelt. Zu Beginn der Zuwanderung durchlaufen die Migrierenden in der Regel eine Phase, die der Psychotherapeut Wielant Machleidt als „kulturelle Obdachlosigkeit“ bezeichnet. Die Aufnahmegesellschaft hätte hier eine wichtige Rolle im Sinne „guter Elternschaft“ bzw. einer angemessenen Begleitung ohne Vereinnahmung. Leider verkennt sie diese Rolle häufig, so dass nur noch der Weg zum Therapeuten bleibt. Der Abend des zweiten Tages war einem Spiel gewidmet, das die vorausgegangenen Inhalte auf sympathische Weise noch einmal aufgriff.

Der letzte Vormittag der Veranstaltung beschäftigte sich mit verschiedenen Kapiteln aus dem Buch von Michael Gmelch: Refugees welcome. Die Herausforderung für die Kirchengemeinden in Deutschland, Würzburg 2016. Der Nachmittag diente der Integration der Inhalte, der Aufgabenverteilung bis zum nächsten Termin im Februar sowie der Auswertung, die sehr positiv ausfiel.

Den Tagungsflyer finden Sie hier. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind die Materialien im entsprechenden Teilnehmerbereich hinterlegt (Passwort erforderlich).


Wie Migration und Flucht die Kirche(n) verändern

Goslar, 11.–12. November 2017

Von 11. bis 12. November 2017 fand im Jakobushaus in Goslar unter Leitung von Dr. Theresa Beilschmidt eine Fachtagung zum Thema „Alte Heimat – Neue Heimat. Wie Migration und Flucht die Kirche(n) verändern“ statt. An den Vorträgen, Diskussionen und Workshops waren namhafte Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachrichtungen aus dem deutschsprachigen Raum beteiligt. Tobias Keßler hielt einen Impulsvortrag unter dem Titel „Integration = Communio? – Entgrenzung versus Vereinahmung“ und begleitet einen Workshop zum Thema „Wie verändert sich der Dialog durch Fluchtmigration?“. Nähere Informationen zur Tagung finden Sie auf dem Flyer.


Nachklang: Kirche in Bewegung

Zürich, 04. November 2017

Unter dem Titel „Kirche in Bewegung“ fand am 04. November 2017 im Centrum der katholischen Kirche in Zürich (C66) eine von der Pastoralkommission der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) und ihrer Interdiözesanen Koordination (IKO) organisierte Tagung für MigrantInnen-Seelsorgende und diözesane und kantonale Beauftragte für den Bereich Migrationspastoral statt. Inhaltlich ging es darum, soziologische Beobachtungen zu Strukturmerkmalen der Migrationspastoral zu benennen und Perspektiven für einen Wandel anzudeuten.

Auf die Eröffnungsrede durch Markus Büchel, Bischof von St. Gallen, folgte ein engagierter Impuls von Hugo Fasel, dem Direktor der Schweizer Caritas zum Thema Flucht mit einem Fokus auf die Ursachen: ein Plädoyer für Solidarität und Menschlichkeit.

Arnd Bünker, der Leiter des Schweizerischen Pastoralsoziologischen Instituts (SPI) präsentierte im Anschluss daran die Vision einer „postmigrantischen“ Kirche. Der Begriff „postmigrantisch“ stamme aus der Sozialwissenschaft. Gemeint sei damit, dass wir in einer Gesellschaft angekommen sind, in der Pluralität der Normalzustand sei. Das müsse auch auf der Ebene der kirchlichen Strukturen mehr und mehr zum Tragen kommen.

Es folgten zwei weitere Referate, zu denen sich das Plenum in zwei Gruppen teilte. Die eine Gruppe unter Leitung der Synodalrätin Franziska Driessen-Reding beschäftigte sich mit dem Thema „Katholische Kirche in Verantwortung: solidarisch und politisch.“ In der anderen Gruppe hielt Tobias Keßler ein Referat zu theologischen Perspektiven, die geeignet sind, den notwendigen gesellschaftlichen und kirchlichen Wandel zu orientieren.

Am Nachmittag teilten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in verschiedene Ateliers auf, in denen die angesprochenen Themen weiter vertieft wurden. Mit einem Austausch im Plenum zu den Ergebnissen schloss die Tagung.

Breiter Konsens zeichnete sich ab über die Notwendigkeit von Veränderungen insbesondere auf Seiten des einheimischen Segmentes der Ortskirche. Die Bezeichnung „postmigrantisch“ für die neue Situation von Gesellschaft und Kirche wurde dagegen nicht nur von den anwesenden Zuwanderern als unpassend empfunden. Darüber hinaus wurde die Frage laut, inwieweit das System der Schweizer Kirche als solches überhaupt in der Lage sei, sich durch die Präsenz und die besonderen Belange der Migrantinnen und Migranten irritieren und somit verändern zu lassen.

Das Tagungsprogramm finden Sie hier.


Europastadt Luxemburg – die ganze Welt auf kleinem Raum

Luxemburg, 26.–27. Oktober 2017 – Nachklang

Die diesjährige Netzwerktagung „Lebensraumorientierte und milieusensible Pastoral“ fand vom 26.–27. Oktober unter dem Titel „Europastadt Luxemburg – die ganze Welt auf kleinem Raum. Theologische und pastorale Perspektiven für eine Ökumene der Menschheitsfamilie“ in der Maison d’acceuil des Soeurs Franciscaines in Luxemburg statt. Ausgangspunkt war die Situation der Stadt Luxemburg, die wie kaum eine andere so durch eine Vielzahl unterschiedlicher Nationen geprägt ist, dass die Frage nach einem vorgegebenen Integrationspunkt ins Leere läuft. Der Multinationalität ist nicht mehr durch eine Zentralperspektive beizukommen.

Diese Situation ist herausfordernd und spannend zugleich, werden hier doch unterkomplexe Integrationskonzepte radikal in Frage gestellt. Und was heißt das für eine Kirche, die – selbst sich immer stärker „am Rand“ vorfindend – Weltkirche ist und die Frage der Einheit in der Vielfalt immer wieder zu buchstabieren hat? Wie kann hier Seelsorge geschehen in den Lebens- und Sozialräumen der Menschen?

Programm

Die LOS-Tagung erstreckte sich über zwei Tage, Donnerstag und Freitag.

Donnerstag, 26.10.2017

Auf einen methodischen Einstieg zur Bewusstwerdung von Diversität und Identität sowie einiger von Mireille Signal aufbereiteter Daten zur Situation in Luxemburg folgte ein Impuls von Tobias Keßler unter dem Titel „Migration als Zeichen der Zeit“. Der Referent karikierte zunächst die Situation der Kirche in den Herkunftsländern der rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Luxemburg, Schweiz und Deutschland), zeigte die Herausforderungen (Kirchenkrise, Pluralisierung durch Zuwanderung) auf und stellte diesen die gängigen Lösungsansätze gegenüber (Strukturveränderung, Milieusensibilität, Gemeindemanagement usw.). Diese Lösungen konfrontierte er im Anschluss daran mit dem Auftrag des Evangeliums. Er lud die TN ein, sich irritieren zu lassen, denn – mit Johann Baptist Metz – seien Religion und Theologie vor allem Unterbrechung. Auf diesen Einstieg folgten theologische und ekklesiologische Reflexionen. Demnach ist Kirche vor allem ein Beziehungsgeschehen, dass sich am göttlichen Vorbild der Dreieinigkeit orientiert. In Gott seien Einheit und Vielfalt gleichursprünglich vorhanden, ihnen komme die gleiche Bedeutung und Würde zu. Die Beziehungen in Gott gestalteten sich nach der Logik der Entäußerung, die in der Menschwerdung und im Leben Jesu Christi sichtbar würden.

Am Nachmittag fanden in verschiedenen kirchlichen Einrichtungen in der Stadt Luxemburg Begegnungen statt, zu denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entsprechend ihren Interessen in Gruppen von 4 bis 6 Personen aufgeteilt hatten. Die Eindrücke wurden hinterher in der jeweiligen Gruppe ausgetauscht und nach dem Abendessen ins Plenum eingebracht.

Freitag, 27.10.2017

Der Freitagvormittag begann mit einem weiteren Impuls von Tobias Keßler zur Frage der Mission der Kirche im Kontext von Migration und Flucht. Dieser Beitrag mündete in eine Werkstatt, zu der sich die TN in kleine Gruppen aufteilten, bei denen die Diözesen gemischt wurden, um so den überdiözesanen und internationalen Austausch zu fördern. Im Plenum vor dem Mittagessen wurden die Ergebnisse der Diskussionen mit allen geteilt.

Nach dem Mittagessen berichteten die TN über die laufenden Projekte in den Diözesen. Mit einer kurzen Auswertung kam die Tagung zu ihrem Ende. Die durchgehend positiven Rückmeldungen betonten die Ausgewogenheit zwischen Theorie und Praxis, die wertvollen Impulse, die guten Begegnungen und Gespräche, die existenzielle Relevanz der Thematik, den gelungenen methodischen Einstieg sowie die Gelegenheit zum überdiözesanen Austausch.


Das Engagement mit Geflüchteten im Licht des christlichen Glaubens

Frankfurt am Main, 30. September 2017

Die Katholische Erwachsenenbildung in Frankfurt am Main hatte für 30.09.2017 von 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr ins Haus am Dom zu einer Veranstaltung unter dem Titel „Das Engagement mit Geflüchteten im Licht des christlichen Glaubens. Theologische Betrachtungen und praktische Übungen“ eingeladen. Tobias Keßler sollte die theologische Einführung in die Thematik übernehmen, Johannes Holz die daran anschließenden Workshops leiten. Die Veranstaltung musste aufgrund der zu geringen Teilnehmerzahl abgesagt werden.


Die Wiederentdeckung weltkirchlicher Katholizität im Kontext von Migration und Flucht

Frankfurt a.M., 18.–22. September 2017

Vom 18. bis 22. September fand am Institut für Weltkirche und Mission der Theologische Basiskurs mit 22 Teilnehmern statt. In diesem Rahmen gestaltete Tobias Keßler eine Unterrichtseinheit zum Thema „Die Wiederentdeckung weltkirchlicher Katholizität im Kontext von Migration und Flucht“. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.


Leben und Lernen von und mit Flüchtlingen

Wien, 19.–20. September 2017

Vom 19. bis 20. September 2017 fand im Kardinal-König-Haus in Wien unter dem Titel „Leben und Lernen von und mit Flüchtlingen“ eine Konferenz der Forschungsplattform „Religion and Transformation“ statt. Die Konferenz war Teil eines gleichnamigen Forschungsprojektes am Institut für Praktische Theologie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien. Dieses Projekt hat zum Ziel, positive national- und europapolitische Framings und Narrative zum Thema „Flüchtlingsintegration“ in Europa durch transdisziplinären Dialog zu fördern. Grundlage bildete ein empirisches Forschungsprojekt, bei dem gemeinsam mit Studierenden aus verschiedenen Studienrichtungen die Erfahrungen in der Flüchtlingsbegleitung durch christliche, jüdische und muslimische Gemeinden bzw. die Erfahrungen von Lehrerinnen und Lehrern in öffentlichen und privaten Schulen erhoben und wissenschaftlich reflektiert worden waren.

Diese Forschungsergebnisse wurden im Rahmen der Konferenz mit Migrations- und Integrationsforschung, politischer Expertise auf nationaler und EU-Ebene sowie Kenntnissen der Migrations-, Grundrechts- und Menschenrechtspolitik der Europäischen Union ins Gespräch gebracht. Ziel war die Erarbeitung eines transdiziplinär entwickelten Leitfadens, der Inspiration, Motivation und Support für ein verstärktes Engagement der zivilgesellschaftlichen Zielgruppen bei der Integration von geflüchteten Menschen bereitstellt.

An der Konferenz nahmen MigrationswissenschaftlerInnen, VertreterInnen der europäischen und nationalen Politik, Vertreter aus Judentum, Christentum und Islam sowie Studierende teil.
Tobias Keßler hatte zusammen mit anderen Experten die Aufgabe, im Rahmen der Konferenz die Ergebnisse der empirischen Erhebungen einzuordnen und zu kommentieren. Einen ausführlicheren Bericht über die Tagung finden Sie hier.


Migration als Zeichen der Zeit

Frankfurt am Main, 11.08.2017

Unter dem Titel „Weltkirche vor Ort – Migration als Zeichen der Zeit“ gestaltete Tobias Keßler im Rahmen der diesjährigen AMP-Kurswoche eine Unterrichtseinheit. Der Kurs ist Teil des Stipendienprogramms Albertus Magnus (AMP). In der Gruppe, die an diesem Kurs teilnahm, waren 9 Nationalitäten vertreten: China, Indien, Kenia, Nigeria, Philippinen, Polen, Sambia, Tansania und Ukraine.

Ausgehend von der ekklesiologischen Wende des Zweiten Vatikanischen Konzils und der damit einhergehenden Wiederentdeckung der Geschichte als theologischem Ort entwickelte Tobias Keßler seine Thesen zur Bedeutung von Migration und Flucht als einem Zeichen der Zeit. Zuwanderer und Einheimische sind demnach unter heilsökonomischen Gesichtspunkten von Anfang an und bleibend aufeinander verwiesen, keiner und keine Gruppe gelangt ans Ziel ohne die jeweils anderen. Diese Einsichten sind aufschlussreich mit Blick auf die Gestaltung der wechselseitigen Beziehung.

Die Unterrichtseinheit „Weltkirche vor Ort“ fand großes Interesse und Beifall bei den Stipendiaten.


Stärkung der Integrationsfähigkeit von Sozialräumen

Hofheim, 26.–29.06.2017

Vom 26. bis 29. Juni 2017 fand in Hofheim ein Seminar unter dem Titel „Stärkung der Integrationsfähigkeit von Sozialräumen. Pastoral und Caritas angesichts der Herausforderung durch neue Bewohner/-innen“ statt. Zur Zielgruppe gehörten hauptberufliche Mitarbeiter/-innen aus Pastoral- und Sozialarbeit, „Tandems“ aus Pastoral und Caritas, Diakone, Gemeindereferent(inn)en, Pastoralreferent(inn)en, Priester, Sozialpädagog(inn)en. Die Organsation der Veranstaltung erfolgte in Kooperation zwischen folgenden Partnern: Prof. Dr. Rainer Krockauer, Katholische Hochschule NRW, Abt. Aachen; Dr. Christoph Rüdesheim, Theologisch-Pastorales Institut Mainz; Bildungsinstitute der Diözesen/DiCV Aachen, Bamberg, Freiburg und Limburg. Tobias Keßler gab mehrere Impulse zur theologischen Relevanz von Migration und Flucht und hat die Tagung am Mittwoch begleitet. Das Handout des Beitrags (im Format A3) steht hier zum Download zur Verfügung.


Zusammen sind wir Heimat. Heimatsuche in einer offenen Gesellschaft – Freiburg, 23.06.2017

Für Freitag, den 23. Juni 2017 war in der Katholischen Akademie Freiburg eine in Kooperation zwischen Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg e. V., Bildungswerk der Erzdiözese Freiburg und Erzdiözese Freiburg organisierte Tagung zum Thema „Zusammen sind wir Heimat. Heimatsuche in einer offenen Gesellschaft“ geplant. Tobias Keßler sollte dort eines von drei Impulsreferaten unter dem Label „Vielfältige Heimatsuche“ halten und an der abschließenden Podiumsdiskussion teilnehmen. Bedauerlicherweise wurde die Mindestteilnehmerzahl von 40 Personen unterschritten, so dass die Veranstalter die Tagung kurzfristig abgesagt haben. Den Flyer zur geplanten Tagung finden Sie hier.


Promotion von Tobias Keßler

Der Koordinator des Rut-Projektes, Tobias Keßler, wurde am 10. Mai 2017 im Anschluss an die Verteidigung seiner Dissertation unter dem Titel „Kann denn aus Nazaret etwas Gutes kommen? Perichoretisch-kenotische Entgrenzung als Paradigma des Verhältnisses zwischen zugewanderten und einheimischen Katholiken“ mit „summa cum laude“ zum Doktor der Theologie promoviert. Mehr lesen


Refugees Welcome – Und dann?

Essen, 06.04.2017

Am Donnerstag, den 6. April 2017, fand im Lighthouse in Essen unter dem Titel „Refugees Welcome – Und dann? Damit aus Gästen Nachbarn werden – Integration als Herausforderung für die Kirche und ihre Caritas“ der 12. Studientag „Pastoral und Caritas“ statt. Im Rahmen der Tagung, zu der sich rund 50 Teilnehmer aus Caritas und Seelsorge versammelt hatten, hielt Tobias Keßler einen Vortrag zum Thema: „Fördern und Fordern? Der christliche Glaube als Wegweiser für gelingendes Miteinander von Geflüchteten und Einheimischen“. Der Vortrag war gefolgt von einem kleinen Podium, bei dem Rückfragen gestellt und Anmerkungen eingebracht werden konnten. Das detaillierte Programm der Veranstaltung finden Sie hier.


Jahrestagung Ausländerseelsorge

Augsburg, 24.-26.01.2017

Im Rahmen der Jahrestagung der Ausländerseelsorge in Augsburg vom 24. bis 26. Januar gestaltete Tobias Keßler einen Vormittag zum Thema „Einheit und Vielfalt – praktisch-theologische Reflexionen zur muttersprachlichen Seelsorge“. Der Schwerpunkt des Vortrags lag auf der Darstellung der Ergebnisse seiner Dissertation zum Verhältnis von zugewanderten und einheimischen Katholiken. Darüber hinaus ging der Referent auf die Frage nach einer angemessenen Migrantenseelsorge im engeren Sinn – d.h. jenseits der Dimension des Miteinanders von Zuwanderern und Einheimischen – ein. Auch das Thema der Mission der Kirche angesichts der Flüchtlingszuwanderung und die damit verbundene Frage der Religionsverschiedenheit wurde angesprochen. Der 2-stündige Vortrag schloss mit der Vorstellung des Fortbildungsprojektes „Rut“. Es folgte eine halbstündige Diskussion mit den 45 Konferenzteilnehmern, die sich aus den Delegaten der Gemeinden anderer Muttersprache einerseits und aus den Diözesanreferenten für die muttersprachlichen Gemeinden andererseits zusammensetzten.

Einen groben Überblick über die zentralen Aussagen der Dissertation bietet das Manuskript eines Beitrags von Tobias Keßler unter dem Titel „Zur Frage des Miteinanders von zugewanderten und einheimischen Katholiken in Deutschland“, der im April 2018 in der Reihe „Theologie der Einen Welt“ (ThEW) erscheinen wird. Das Manuskript kann in der Rubrik Downloads heruntergeladen werden.


Fachkonferenz Migrantenpastoral – (krankheitsbedingt ausgefallen)

Mönchengladbach, 17.11.2016
Im Rahmen der großen Fachkonferenz Migrationspastoral mit Priestern und Laien der muttersprachlichen Gemeinden im Bistum Aachen hält Tobias Keßler einen Vortrag mit anschließender Diskussion zum Thema „Kann das Festmahl beginnen? Perspektiven für das innerkirchliche Verhältnis von einheimischen und zugewanderten KatholikInnen.“


Fortbildung: „Essere migranti, una vocazione specifica“

Stuttgart, 05.11.2016

Auf Einladung der Scalabrini-Missionare fand am 05. November 2016 in Stuttgart eine Fortbildung in italienischer Sprache für die Gemeinderäte der italienischen Gemeinden statt. Das Thema lautete: „Essere migranti, una vocazione specifica“ (= Migranten sein, eine spezifische Berufung). Die Veranstaltung diente dazu, das Selbstbewusstsein der Teilnehmer als Getaufte und Subjekte der kirchlichen Sendung zu stärken und sie zum gleichberechtigten Dialog mit der Ortskirche, der sie angehören, zu ermutigen.

Die Veranstaltung begann nach einem Stehkaffee zur Begrüßung um 9:30 Uhr mit einem Referat von Tobias Keßler, das in drei Teile untergliedert war: 1. Die Migrationserfahrung als Berufung; 2. Die Rolle der katholischen Migrantinnen und Migranten in der Ortskirche; 3. Wer ist mein Nächster? Zur christlichen Haltung gegenüber den Geflüchteten. Nach einer Kaffeepause teilten sich die Teilnehmer in drei rotierende Gruppen auf, um mithilfe der Methode des Worldcafés die drei behandelten Thematiken zu diskutieren und zu vertiefen. Nach dem Mittagessen wurden die Ergebnisse der Gruppenarbeit im Plenum vorgestellt und weiter vertieft. Eine Reflexion zur symbolischen Bedeutung der Geschichte der Moabiterin „Rut“ rundete die Diskussion ab. Die Tagung schloss mit einem Gebet für die Migrantinnen und Migranten, für die Ortskirche und die Geflüchteten.


Workshop: Kann das Festmahl stattfinden?

Frankfurt a.M., 28.10.2016

Im Rahmen des Studientags zum 25-jährigen Bestehen des Instituts für Pastoralpsychologie & Spiritualität gestaltete Tobias Keßler einen Workshop zum Thema „Kann das Festmahl stattfinden? Migration und Flucht als ekklesiologische Herausforderung“. Der Workshop fügte sich gut in die Tagung ein, die unter dem Titel „Seelsorge interkulturell“ stattfand. Ausgehend von den Interviewzitaten mehrerer Migrantinnen und Migranten diente der Workshop dazu, die Frage des Verhältnisses von Einheit und Vielfalt theologisch zu erörtern und zu vertiefen.

Für weitere Informationen zum Studientag vgl. die folgenden Seiten:


Migranten und Einheimische. Miteinander unterwegs für eine neue Zukunft – Stuttgart, 8.10.2016

Am 08.10.2016 hielt der Projektkoordinator Tobias Keßler beim Scalabrini-Fest der Früchte in Stuttgart, an dem Geflüchtete, Arbeitsmigranten und Einheimische aus 31 Nationen teilnahmen, einen von insgesamt drei Impulsvorträgen zum Thema „Migranten und Einheimische. Miteinander unterwegs für eine neue Zukunft“.

Detlef Stäps vom Referat Weltkirche der Diözese Rottenburg-Stuttgart eröffnete den Runden Tisch mit einem Statement zum Umgang der Diözese mit den Herausforderungen angesichts der Flüchtlingszuwanderung. Der Fokus des Beitrags lag auf dem Engagement der Diözese Rottenburg-Stuttgart in 80 Ländern, in denen mithilfe entsprechender Projekte daran gearbeitet wird, der Bevölkderung vor Ort ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen, damit sie ihre Heimat nicht zu verlassen brauchen.

Keßler legte den Fokus seines Beitrags auf das Miteinander von Zuwanderern und Einheimischen im Aufnahmeland. Er betonte dabei, dass Vielfalt und Einheit aus theologischer Perspektive die gleiche Würde zukomme. Diversität und Vielfalt seien Motor und zugleich Wegweiser mit Blick auf eine wachsende Communio.

Giulia Civitelli reflektierte ihre Erfahrungen als Ärztin im Zentrum für gesundheitliche Assistenz am Hauptbahnhof der Stadt Rom, Stazione Termini. Sie illustrierte die Herausforderungen, die aus der Zuwanderung für die Medizin entstünden. Dabei unterstrich sie die Bedeutung der Kommunikation im Patientengespräch für den Prozess der Heilung.

Die Vorträge in deutscher und italienischer Sprache wurden auf Arabisch, Englisch und Tigrinya simultanübersetzt. Es folgten angeregte Diskussionen in gemischten Gruppen mit Konsekutivübersetzung.


Beiträge in der Bildungswoche Weltkirche 2016

Frankfurt a.M., 19.–23.09.2016

Vom 19.–23. September 2016 fand am IWM erstmalig der Basiskurs des Bildungsprogramms „Weltkirche“ statt, in den auch zwei Bildungseinheiten der „Rut“-Fortbildung von je 90 Minuten integriert waren.

Das Thema der ersten Einheit lautete „Die Katholizität der Kirche in weltkirchlicher Perspektive“. Ausgehend von den Wesenseigenschaften der Kirche im nizäno-konstantinopolitanischen Credo erörterten die Teilnehmer unter Anleitung von Tobias Keßler die Bedeutung der Katholizität der Kirche und versuchten danach in einem zweiten Schritt, die Implikationen der gewonnenen Einsichten für die Arbeit in den Missionswerken und in den entsprechenden Abteilungen der Bistümer herauszuarbeiten.

Eine weitere Fortbildungseinheit war den weltkirchlichen Herausforderungen gewidmet, die sich vor dem Hintergrund der zunehmenden Globalisierung des Migrationsphänomens ergeben. In dieser Einheit wurden soziologische und theologische Erkenntnisse miteinander in Dialog gebracht, es folgte eine offene und zum Teil auch recht kontroverse Diskussion zur Thematik.

Weitere Informationen zum Basiskurs des Bildungsprogramms „Weltkirche“ finden Sie hier.


Bildungseinheit in der AMP-Kurswoche 2016

Frankfurt a.M., 01.–05.08.2016

Unter dem Titel „Weltkirche vor Ort“ fand am 05.08.2016 eine Bildungseinheit von 90 min statt. Auf ein Brainstorming zum Titel folgte ein kurzer Überblick über die Geschichte der Migrantenseelsorge, der durch eine Darstellung der Organisation der Migrantenseelsorge in Deutschland ergänzt wurde.

Nach einer Pause wurde die Arbeit in einem Rollenspiel wieder aufgenommen. Die Übung diente dazu, die Teilnehmer mit unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema Migrantenseelsorge vertraut zu machen. Die Veranstaltung endete mit einer offenen Diskussion.

Weitere Informationen zum AMP-Stipendienprogramm finden Sie hier.