Willkommen auf der Internetplattform der Theologischen Fortbildung „Rut“ zu den Themen Migration und Flucht!
Auf dieser Seite finden Sie eine Auflistung der geplanten Initiativen. Vergangene Veran-staltungen sind in der Rubrik „Archiv“ dokumentiert. Für weitere Informationen zur Fortbildung benützen Sie bitte das Menü auf der rechten Seite.
Aktuell
Neuerscheinungen und Berichte von Veranstaltungen
In der Publikation „Unsere Seelsorge“ der Hauptabteilung Pastoral des Bistums Münster ist unlängst ein Themenheft zum Schwerpunkt der Seelsorge in anderer Muttersprache erschienen. Die Ausgabe enthält auch einen Beitrag von Tobias Keßler unter dem Titel „The Gift of not fitting in. Über die heilsame Zumutung der Differenz“. Das Themenheft unter dem Titel „... in vielen Sprachen und Völkern - Seelsorge für Katholiken anderer Muttersprache, Kultur und Ritus“ steht an diesem Link kostenlos als Download zur Verfügung (ganz unten auf der Seite), der Beitrag von Tobias Keßler findet sich auf den Seiten 45–47.
[/su_spoiler]Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ hat vor Kurzem ein Dossier zum Thema „Wenn Eltern fehlen“. In diesem Dossier geht es unter anderem um Kinder von Arbeitsmigrantinnen und -migranten. In diesem Zusammenhang hat die Redakteurin Verena Hanf mit Tobias Keßler ein Telefoninterview zur Migrantenseelsorge geführt, das in das Dossier eingeflossen ist. Das Dossier kann über diesen Link als pdf-Datei heruntergeladen werden. Das Interview findet sich auf den Seiten 44–45.
[/su_spoiler]Tobias Keßler hat eine Rezension verfasst zu einem Buch der Schweizer Religionswissenschaftlerin und Ethnologin Eva Baumann-Neuhaus, das Ende 2019 erschienen ist unter dem Titel „Glaube in Migration. Religion als Ressource in Biographien christlicher Migrantinnen und Migranten“. Die Rezension steht hier als Download zur Verfügung. Einen ersten Einblick gibt eine entsprechende Nachricht auf unserer Homepage, die an diesem Link aufgerufen werden kann.
[/su_spoiler]Im Rahmen einer Kooperation mit dem Scalabrinian International Migration Institute (SIMI) in Rom hat Tobias Keßler unter dem Titel „Integrazione e diversità culturale“ eine Arbeitshilfe für Multiplikatoren in italienischer Sprache erstellt, die bei Interesse hier zum Download bereitsteht.
[/su_spoiler]Unter dem Titel „Coexistance and Interaction between Immigrant and Local Catholics in Germany“ ist ein Beitrag von Tobias Keßler in folgendem Band erschienen: Klaus Krämer & Klaus Vellguth (Hg.): Flight and Migration. Between Homlessness and Hospitality (One World Theology; Bd. 13), Freiburg im Breisgau 2020. Der gesamte Band ist eine Übersetzung des 2018 in deutscher Sprache erschienenen Buches „Migration und Flucht. Zwischen Heimatlosigkeit und Gastfreundschaft“ (Theologie der einen Welt; Bd. 13). Bei dem Beitrag von Tobias Keßler handelt es sich um eine dichte Zusammenfassung seiner Dissertation zum Thema "Kann denn aus Nazaret etwas Gutes kommen? Perichoretisch-kenotische Entgrenzung als Paradigma des Verhältnisses zwischen zugewanderten und einheimischen Katholiken“ (Weltkirche und Mission; Bd. 9), Regensburg 2018.
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Unter dem Titel „Pastoral in Deutschland – Orientierungen“ kam vom 15. bis 18. September 2020 im Wilhelm-Kempf-Haus in Naurod eine international gemischte Gruppe junger Priester zusammen. Es handelte sich um das dritte und letzte Modul des Kurses für Priester aus der Weltkirche, der im laufenden Jahr in Zusammenarbeit zwischen dem Theologisch-Pastoralen Institut (TPI) in Mainz und dem Institut für Weltkirche und Mission (IWM) durchgeführt wurde. In der Gruppe waren Priester aus Indien, Nigeria, Polen, Eritrea, Brasilien und der Slowakei, die in drei Diözesen arbeiten: Limburg, Mainz und Fulda. Zur Frage der besonderen Verfasstheit der Kirche in Deutschland gab es eine von Tobias Keßler (IWM) moderierte Einheit am Donnerstagvormittag. Ausführlichere Informationen finden sich an diesem Link.
[/su_spoiler]Vom 3. bis 7. August 2020 fand am Institut für Weltkirche und Mission die diesjährige AMP-Kurswoche statt. Tobias Keßler gestaltete darin eine Einheit zum Thema „Weltkirche vor Ort. Migration als Zeichen der Zeit“. Die Gruppe der Stipendiaten aus Indien, China, der Ukraine und aus verschiedenen Ländern Afrikas – vor allem aus Nigeria – war zeigte sich sehr interessiert und beteiligte sich aktiv an den Erörterungen und Diskussionen.
[/su_spoiler]Vom 28. bis 31. Januar fand im Bildungs- und Exerzitienhaus Kloster Salmünster die erste Fortbildung unter dem Titel „Pastoral in Deutschland – Orientierungen“ statt. Der Kurs richtet sich an „Priester aus der Weltkirche“, die in verschiedenen Territorialpfarreien der Bistümern Fulda, Limburg, Mainz und Speyer ihren Dienst tun. Die 20 Teilnehmer kommen aus Eritrea, Indien, Nigeria und Polen. Regina Heyder vom Theologisch-Pastoralen Institut (TPI) in Mainz leitet den Kurs gemeinsam mit Tobias Keßler vom Institut für Weltkirche und Mission (IWM) in Frankfurt am Main. Der Kurs hält verschiedene Inhalte bereit, ist aber insgesamt prozessorientiert angelegt und fragt damit vor allem nach dem Bedarf, den die Teilnehmer selbst sehen und im Austausch miteinander erörtern. So dienten die Einstiegseinheiten vornehmlich dazu, die Erwartungen und das vorhandene Wissen zu sammeln, um von dort ausgehend die weiteren Schritte zu vereinbaren. Zu den vorab geplanten Inputs gehörte unter anderem ein Input zu „Religionen, Kirchen und Katholizismus in Deutschland“ (RH), eine längere Einheit zur Frage nach dem theologischen Sinn von Differenz, dem Umgang damit und die Relevanz dieser Thematik für das Miteinander in den pastoralen Teams und den Gemeinden vor Ort (TK). Darüber hinaus hat sich der Kurs mit dem Thema „Frauen in der Kirche / im Zweiten Vatikanischen Konzil“ auseinandergesetzt (RH). Jeden Tag feierten wir gemeinsam die Eucharistie. Während am Abend des ersten Tages der gesamte Gottesdienst in deutscher Sprache gefeiert wurde, war die Gestalt der Liturgie an den darauffolgenden Tagen sehr bunt, so dass die vorhandene Vielfalt deutlich zum Tragen kam. Das Echo der Teilnehmer zur Tagung war sehr positiv, so dass wir uns alle auf die nächste Begegnung in Schmerlenbach im kommenden Mai freuen. Ein weiteres Treffen ist für September geplant.
[/su_spoiler]Vom 18. bis 20. November 2019 fand am Internationalen Bildungszentrum (IBZ) der Scalabrini-Missionarinnen (MSS) in Solothurn eine Fortbildung zum Thema „Migrationssensible Pastoral“ statt. Die Tagungsleitung lag bei Dorothee Foitzik Eschmann vom Theologisch-Pastoralen Bildungsinstitut (TBI) der deutschschweizerischen Bistümer in Zürich. Christiane Lubos (MSS), Eva Baumann-Neuhaus vom Schweizerischen Pastoralsoziologischen Institut (SPI) und Tobias Keßler waren als Referierende beteiligt. Die Gruppe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestand aus hauptamtlichen kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Territorialpfarreien und Gemeinden anderer Muttersprache. Die so ermöglichte Begegnung von Menschen recht unterschiedlicher Herkunft und kultureller Prägung verlieh der Tagung ihren besonderen Reiz. Tobias Keßler hielt an zwei Tagen zwei Vorträge zu folgenden Themen:
- Vielfalt und Differenz als Schlüsselthema christlicher Theologie
- Fallstricke auf dem Weg zu mehr Communio
Das detaillierte Kursprogramm ist hier dokumentiert.
Unter dem Label „Lebenslänglich! Das Ringen von Migrierten und Geflüchteten um Anerkennung und gleichberechtigte Partizipation“ fand am 24. Oktober 2019 an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen der diesjährige IWM-Studientag statt, an den sich ein eintägiger Expertenworkshop anschloss.
Studientag, 24. Oktober 2019
In einem Interview äußert sich eine junge Frau aus Eritrea folgendermaßen:
„Du beginnst als Flüchtling […] Dann, irgendwann, wirst du vielleicht Migrant, mit Dokumenten und ein paar Rechten, vielleicht mit dem internationalen Gesetz auf deiner Seite, vielleicht aber auch nicht. Und dennoch erfährst du weiterhin Ungerechtigkeit und überall Einschränkungen: Arbeit, Gesundheitswesen, Schule, was immer du willst. Für mich fängt Gerechtigkeit an, wenn du endlich Staatsbürger am neuen Ort bist, mit allen Rechten. Doch auch dann magst du zwar das Recht auf deiner Seite haben, doch die Diskriminierung wird weitergehen. Du wirst der Ausländer bleiben. Und das bedeutet erneut ungerechte Behandlung, auch unter besten politischen Voraussetzungen.“
Wir brauchen mehr als professionelles Diversity-Management. Es gilt, neben kultureller Diversität auch die Asymmetrie der Beziehung in den Blick zu nehmen, die durch den ausschließlichen Fokus auf Diversität häufig verschleiert wird. Das Gewahrwerden des bleibenden Machtgefälles und die Frage nach dem Umgang mit dieser Schieflage standen im Zentrum dieses Studientags.
Workshop, 25. Oktober 2019
Dem Studientag folgte ein eintägiger Workshop, an dem Expertinnen und Experten aus Theorie und Praxis teilnahmen. Der Workshop diente dazu, auf der Folie des Studientags und der je eigenen Erfahrungen und theoretischen Ansätze der Beteiligten miteinander ins Gespräch zu kommen und neue Ideen und Einsichten zu generieren, die später in einzelnen Beiträgen des entsprechenden Tagungsbands der Reihe „Weltkirche und Mission“ verarbeitet werden.
Eine ausführlichere Dokumentation von Studientag und Workshop finden Sie hier.
[/su_spoiler]Vom 23. bis 27. September 2019 fand am IWM der diesjährige theologische Basiskurs für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der bischöflichen Hilfswerke statt. Wie in den vergangenen Jahren übernahm Tobias Keßler einen Teil der Einführungsveranstaltung in Bezug auf die weltkirchlichen Akteure und die Entwicklungen im Bereich weltkirchlicher Partnerschaften. Darüber hinaus gestaltete er eine Einheit unter dem Titel „Die Wiederentdeckung weltkirchlicher Katholizität im Kontext von Migration und Flucht“.
[/su_spoiler]Vom 5. bis 9. August 2019 fand am IWM der diesjährige Kurs des Albertus-Magnus-Stipendienprogramms statt. Am Donnerstag gestaltete der Projektkoordinator eine Einheit unter dem Titel „Weltkirche vor Ort – Migration als Zeichen der Zeit“. Ausgehend vom theologischen Ortswechsel des Zweiten Vatikanischen Konzils erörterte Tobias Keßler die Aufwertung der Geschichte als einem wichtigen Ort theologischer Erkenntnis. Über diesen Einstieg gelangte er zur Bedeutung der Zeichen der Zeit, um sich schließlich der Frage zu widmen, unter welchen Gesichtspunkten Migration als Zeichen der Zeit erscheint und welche theologische Einsichten daraus resultieren.
[/su_spoiler]Am 17. Juni 2019 traf sich im Priesterseminar in Limburg der Hauptausschuss Pastorale Dienste zu einer regulären Sitzung. In dem Bewusstsein, dass die Thematik der Zuwanderung für die Kirche im Bistum immer mehr an Bedeutung gewinne – im Bistum Limburg gibt es 34 Gemeinden anderer Muttersprache mit Gemeindemitgliedern aus über 80 Nationen –, hatte der Ausschuss P. Tobias Keßler zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion eingeladen. Der Referent begann seine Ausführungen unter dem Titel „Differenz als heilsame Zumutung“ mit der Feststellung, dass Migration für alle Beteiligten eine Lerngelegenheit darstelle. Er illustrierte seine These an dem deutschen Volkslied „Auf, du junger Wandersmann“. Dieses Lied habe sich zunächst auf die harten Lehrjahre der Handwerksburschen bezogen. Besonders in den Strophen 3 (Mancher hinterm Ofen sitzt ...) und 4 (Mancher hat auf seiner Reis, ausgestanden Müh‘ und Schweiß ...) sei dieser Aspekt noch sichtbar. Zwar könne man heute aufgrund der fortgeschrittenen Vernetzung vieles auch vor Ort lernen. Zum Erlernen der Beziehung zum Fremden aber sei weiterhin geografische Mobilität vonnöten. Ein weiterer Schwerpunkt des Vortrags lag auf der Gegenüberstellung von sozialer Ordnung als einer zeitintensiven Errungenschaft von Gesellschaft sowie deren potenzielle Infragestellung durch die Präsenz von Migrierten und Geflüchteten. Theologisch betrachtet trete Gott selbst nicht selten als „Störenfried“ auf, der das jeweils herrschende System hinterfrage. Diese spezielle Rolle sei auch dem Fremden eigen. Entsprechend hätten die durch Migration entstehenden Irritationen ein theologisches Gewicht, das nicht übersehen werden dürfe. Für jene, die ankommen, seien die Einheimischen die Fremden, so dass sich eine gewisse Wechselseitigkeit ergebe: die Sesshaften sollten sich bewegen lassen und die Ankommenden in Bewegung bleiben, so Keßler.
[/su_spoiler]Am 1. Juni 2019 fand in Esch sur Alzette / Luxemburg eine Begegnung zum Thema „Face aux migrations, jeunes d'ici et d'ailleurs – ponts et semeurs d'espérance“ statt. Tobias Keßler hielt dort vor rund 60 kirchlich engagierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern verschiedener Herkunft und Muttersprache einen Vortrag in französischer Sprache. Ausgehend von der „Alten Brücke“ (stari most) in Mostar / Herzegowina, näherte er sich der Thematik des Brückenbauens zwischen Menschen verschiedener Kulturen, Sprachen und Religionen. Wie das Beispiel der Brücke von Mostar zeige, seien Brücken und Beziehungen stets fragile Gebilde, die daher großer Aufmerksamkeit und Pflege bedürften. Anhand der Definition von Kultur als „geteilter Normalität“ erörterte er die Bedeutung sozialer Ordnung als einer über lange Zeit gewachsenen Größe. Durch Zuwanderung werde die bestehende soziale Ordnung in der Zielregion potenziell hinterfragt. Theologisch betrachtet hätten die Zuwanderer aber gerade die Aufgabe, das vorherrschende System durch ihre Anwesenheit zu stören, damit es sich weiterentwickeln könne und neue Gemeinsamkeit entstehe. Dennoch führe diese Störung zu einer Abwehrhaltung auf Seiten der Einheimischen. Wichtig sei an diesem Punkt die Einsicht, dass die Identität von Individuen und Gruppen stets dynamisch sei. Dies gelte für Zuwanderer und Einheimische gleichermaßen. Allerdings kämen ihnen mit Blick auf ein wachsendes Miteinander unterschiedliche Rollen zu. Migrierte hätten die Aufgabe, das vorhandene System zu hinterfragen, sich gleichzeitig aber auch selbst verändern zu lassen. Hierbei müsse aber der Umstand berücksichtigt werden, dass die Zuwanderer bereits viel zurückgelassen hätten. Dies sei im Rahmen der Heilsökonomie, der zu Folge Gott ein Volk aus allen Völkern schaffen wolle, als Beitrag zur Communio unter den Völkern zu werten. Zur Rolle der Einheimischen gehöre hingegen eine Machtaskese, ohne die eine Begegnung auf Augenhöhe unmöglich sei. Während die Zuwanderer dazu gerufen seien, in Bewegung zu bleiben, seien die Einheimischen dazu gerufen, sich durch die Präsenz der Neuankömmlinge bewegen zu lassen.
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